2. Die Geschichte unseres Hauses
Sicherlich ist das eigene Haus für jeden das wichtigste Haus und so stelle ich das Unsere auch nur ganz kurz in seiner Geschichte vor.
Überblick:
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Nach spannenden Lesestunden im 9. Band des Waldeckschen Ortssippenbuches und etlicher durchlesener Nächte in den Büchern Landau die Geschichte einer waldeckischen Festungsstadt Teil 1 und 2, nach vielen Gesprächen mit alteingesessenen Landauer und zusammengetragenen Prospektmaterial, möchte ich eine kleine Zusammenfassung von Stadt und Haus wiedergeben. Einige Dinge sind urkundlich belegt, andere Vermutungen, und wieder Andere von Generation zu Generation weitergetragene und somit sicher etwas verfälschte Geschichten.
Unser Haus ist im Jahre 1576, von der Familie Hund erbaut worden. Die Nähe des Schlosses und der Türsturz deuten auf einen begüterten Besitzer hin. Die Steinmetzarbeit wird nicht von einem bodenständigen Handwerker ausgeführt worden sein. Die wie Paragraphen aussehenden Zeichen (§) werden häufig zur Ausfüllung von Leerstellen benutzt. Vermutlich bildete diese Tür früher den Eingang des Hauses, jetzt zum Keller. Das Haus wurde erneuert, der Unterbau blieb jedoch erhalten. Daher nimmt man an, dass dieser Gewölbekeller einer der ältesten und größten noch erhaltenen Kellern von Landau ist. Da die Häuser nach den Namen der Männer benannt wurden, blieb vermutlich das Haus bis 1863 in der Erbfolge der Söhne der Familie Hund. |
Der
letzt eingetragene Hund war Johann Friedrich Christian Hund geb. 20.5.1809 und
seine Ehefrau Susanna Christiane hatten 5 Kinder. Die Tochter Marie Luise geb.
23.3.1836 heiratete am 06.04.1863 Johann Philipp Büchsenschütz. Er war ein
sehr reicher und angesehener Bauer mit ca. 90 Morgen Land. Aus dieser Ehe gingen
7 Kinder hervor. Der älteste Sohn Heinrich Ludwig Büchsenschütz heiratete
am 27.07.1902 Emma Wetekam.
Nach kurzer Zeit 19.04.1904 starb ihr Mann und die junge Witwe heiratete am
30.04.1905 Philipp Friedrich Christian Rudolph. Mit diesem Ihrem 2. Mann hatte
sie 6 Kinder der älteste Sohn Friedrich Karl Christian starb im Alter von 14
Jahren, da es sich in einen Strickstrumpf setzte.
Vermutlich war er Bluter.
1914 endete die Erb, - und Mitgiftfolge und das Haus wurde an den Stadtdiener , Vizebürgermeister und Vorsitzenden des Schützenvereins Karl Konrad Christian Heinrich Horchler verkauft. Mit seiner Frau Christiane Wilhelmine Elisabeth hatte er 7 Kinder. Das 4 Kind, Karl Horchler und seine Frau Karoline Henriette Luise lebten in der Heidestraße und bekamen 2 Kinder, Karl-Heinz und Brunhilde. Diese verehelichte sich 1936 mit Wilhelm Butterwegge und zahlten den Bruder aus. Dann verkauften sie etwa 1972 das Haus an einen Geschäftsmann aus Dortmund. Der ein Bordell in dem Haus errichten wollte. Dabei rechnete er aber nicht mit dem Widerstand der Landauer Frauen und musste somit das Haus wenige Jahre später wieder verkaufen. Die neuen Besitzer waren eine Familie aus Bielefeld, die eine Pension in das Haus bauten. Da die Ehe auseinander ging wurde das Haus am 27.04.1999 im Amtsgericht Bad Arolsen versteigert. Die neuen Besitzer waren Rüdiger und seine Lebensgefährtin Ute Niedack. Diese sind seit dem ersten Tag des Besitzes daran interessiert das Haus wieder in den alten und stadtüblichen Charakter zu verwandeln.